Unsere Lieblingsbücher

Mein Bilderbuch- Geschichtenschatz

Bildquelle: Fischer Sauerländer Verlag
Mein Bilderbuch-Geschichtenschatz
Lieselotte und andere kleine Helden
112 Seiten
1. Aufl. September 2019
ISBN: 978-3-7373-5651-0
Sauerländer Verlag
16,00€

Dieses Buch beinhaltet folgende Bilderbücher:


Hermeline auf Hexenreise
von Katja Reider mit Bildern von Günther Jakobs
Liselotte ist krank
von Alexander Steffensmeier
Knuddelfant und Lenny
von Nina Hundertschnee mit Bildern von Nina Dulleck
Das Schaf mit dem Zitronenohr
von Katja Reider mit Bildern von Angela von Roehl
******************************** 
Bilderbuchschätze werden in vielen Verlagen herausgebracht und beinhalten oft ältere Titel, die somit wieder aus der Versenkung heraus geholt werden. Ich liebe diese Bilderbuchschätze sehr, denn gerade im Bilderbuchbereich gibt es eigentlich keine "alten" oder "ältere" Titel. Bilderbücher werden nicht unmodern. Die Verlage müssen Platz für Neues machen, das ist klar und alle bisher erschienenen Titel zu verlegen macht auch keinen Sinn. Bilderbuchschätze sind so die ideale Lösung.
Bilderbuchschätze haben noch einen entscheidenden Vorteil. Sie vereinen mehrere Bücher, mehrere Geschichten in einem Buch und das ist nicht nur auf Reisen ungemein praktisch.
Mit diesem Bilderbuchschatz hat der Fischer Sauerländer Verlag vier wirkliche Lieblingsgeschichten herausgesucht.
Geschichten, die es teilweise noch als Einzelbuch gibt, einige aber auch nur noch gebraucht.
********************************
Hermeline auf Hexenreise
von Katja Reider mit Bildern von Günther Jakobs
32 Seiten
1. Aufl. 2013
ISBN: 978-3-411811168    
Zum Buch gibt es ein Bilderbuchkino - Datei auf der Seite des Verlages
https://www.fischerverlage.de/media/fs/690/Hermeline_auf_Hexenreise_BIBUKINO.pdf


Eine Geschichte über den Wert von Freundschaft und Abenteuer
für Kinder ab 3 Jahren

Hermeline, der kleine Hexe geht es irgendwie nicht richtig gut. Obwohl der Winter sich langsam verzieht und der Frühling Einzug hält stimmt irgendetwas nicht. Hermeline überlegt lange und dann weiß sie was mit ihr los ist. Ihr fehlt ein Abenteuer. Den ganzen Winter über hat sie mehr oder weniger im Haus verbracht, jetzt wird es einfach Zeit wieder raus zu gehen. Auch Hermelines Freunde, die Maus Mathilda, der Frosch Ferdinand und die Igel Pieks und Pelle freuen sich, dass ihrer Hexenfreundin der Sinn nach einem Abenteuer steht. Normalerweise machen sie viel gemeinsam und so sind Hermelines Abenteuer auch ihre, doch dieses Mal verkündet die kleine Hexe, dass sie allein auf Abenteuer Weltreise gehen möchte. Sie ist der Ansicht, dass man  nur alleine echte Abenteuer erleben kann. 
Aber ist das wirklich so?
Hermeline macht sich auf den Weg und erlebt dabei viel, kommt aber auch immer wieder in Situationen, wo sie etwas möchte, das gerade nicht geht, zumindest nicht ohne zu zaubern. Wer aber richtig echte Abenteuer erleben möchte, der kann sich nicht einfach die Welt so hexen wie er sie möchte, dann sind es ja keine echten Abenteuer mehr und mit mancher Zauberei könnte man etwas verändern, was auch auf andere Einfluss hätte. Zaubern sollte daher wohl überlegt sein.
Nach reiflicher Überlegung hext sie dann doch hin und wieder und das mit mehr oder weniger großem Erfolg. Was passiert verrate ich natürlich nicht aber eines kann ich euch schon verraten. Es kommt die Zeit, da vermisst sie ihre Freunde, wünscht sich sie wären bei ihr und dann geschieht etwas sonderbares aber auch das müsst ihr selbst entdecken.
Es ist eine abenteuerliche, gefühlvolle, hinreißende Geschichte über Abenteuer und Freundschaft, die viel mehr Wert ist als eine echte Abenteuerweltreise.
Allein sein ist vielleicht manchmal schön aber Zeit mit Freuden zu verbringen ist viel, viel schöner.
Einfühlsam und lebendig erzählt Katja Reider diese wundervolle Geschichte. Sie nimmt ihre Leser auf eine besondere Reise mit, die Günther Jakobs in seinem so frischen, witzigem, lebendigen Stil illustriert. Unsere Lesekinder lieben seine Illustrationen sehr weil es immer wieder etwas zu entdecken gibt und die Bilder eine Dynamik haben, die einen einfach mitnehmen.
Sicherlich können die Kinder viel aus der Geschichte mit nehmen doch erkennt man den pädagogischen Zeigefinger hier überhaupt nicht und das macht es so schön. Es ist einfach eine lustige, spannende Geschichte, die Lesefreude pur bringt.
Einfach schööööööööööööööööön!

Liselotte ist krank
von Alexander Steffensmeier
32 Seiten
1. Auflage September 2013
ISBN: 978-3-3737367158
Fischer Sauerländer Verlag
14,99€
Hier ein Link zu der Miniausgabe

Vom Krank sein und gesund werden
eine liebevolle Geschichte 
für Kinder ab 3 Jahren

Lieselotte, die Postkuh ist krank. Arm Lieselotte. Doch Lieselotte hat glück. Die Bäuerin kümmert sich rührend um sie. Sie macht all das, was die Kinder auch kennen. Sie bringt ihr heißen Tee, lässt sie inhalieren, misst Fieber, deckt sie warm zu und manchmal liest sie ihr sogar vor. Auch der Arzt wird zu Rate gezogen, der Lieselotte Medizin verschreibt und vor allem Ruhe.
Bei so guter Pflege geht es der Postkuh jeden Tag ein bisschen besser bis irgendwann der Tag gekommen ist an dem sie eigentlich wieder mit zum Postausteilen gehen könnte doch es regnet so furchtbar, das sie, zwar mit schlechtem Gewissen, vortäuscht noch krank zu sein.
Als dann zum Nachmittag die Sonne heraus kommt und die anderen ausgelassen herumtollen würde Lieselotte zu gern mit machen, doch wie erklärt sie, das sie so schnell wieder fit ist?
Die Gewissensbisse plagen sie so gewaltig, dass sie sich auf macht um ihre Schwindelei der Bäuerin zu beichten. Doch so einfach ist die Bäuerin nicht zu finden denn jetzt liegt sie krank im Bett. Und was meint ihr was macht Lieslotte jetzt?
Richtig, jetzt wird aus Lieselotte der Postkuh Liselotte die Krankenpflegekuh.
Diese heitere und liebevoll erzählte Geschichte ist die ideale Medizin für unsere kleinen kranken Mäuse und vermittelt gleichzeitig auch wie Schwindeleien einen in missliche Situationen bringen können. Schön, dass Lieselotte den Mut gefunden hat alles zu beichten. Das ihr das ganze sehr unangenehm ist, ist auch in den wundervollen Bildern gut zu erkennen. 
Die Kinder lieben die Bilderbücher von Alexander Steffensmeier sehr. Dabei haben sie nicht nur Lieslotte in ihr Herz geschlossen. Es ist das ganze Bauernhofleben mit allen Figuren, die die Geschichten so besonders machen und wo es immer wieder in den Bildern so viele Kleinigkeiten gibt, die eigene Geschichten erzählen. Genau das finden wir auch in den Illustrationen in diesem Buch, wie z.B. die Hühner, die sich auf ihre Art mit einbringen.
Lesevergnügen pur ist doch einfach die beste Medizin.
 https://www.fischerverlage.de/buch/alexander_steffensmeier_lieselotte_ist_krank_mini-broschur/9783737355698
Knuddelfant und Lenny
von Nina Hundertschnee mit Bildern von Nina Dulleck
32 Seiten
1. Aufl. August 2015
ISBN: 978-3-3737351829
Fischer Sauerländer Verlag
13,90€

Eine amüsante Geschichte zum Thema Babysitter
für Kinder ab 4 Jahren

Lenny hat einen besten Freund, der ihn stets begleitet. Mit seinem Knuddelfant fühlt er sich eigentlich nie allein und zusammen ist alles auch viel schöner. Jeder passt hier auf jeden auf. Auch an dem Tag, als Knuddelfant richtig traurig ist. Nur Lenny bemerkt es doch auch der ist selber traurig. Wieso? 
Seine Eltern sind sehr beschäftigt weil sie ausgehen wollen. Und dann steht Tante Moni in der Tür. Die soll auf Lenny und Knuddelfant aufpassen. Der Vater sagt sie soll Babysitten, So richtig gefällt Lenny das ganze nicht, doch er wird nicht gefragt. Während Tante Moni im Wohnzimmer vor dem Fernseher einschläft passen Lenny und Knuddelfant gegenseitig aufeinander auf. Als seltsame Geräusche aus dem Wohnzimmer kommen macht sich Knuddelfant auf den Weg um nachzusehen. Klar, dass Lenny jetzt aufpassen muss das Knuddelfant nichts anstellt.
Ob das so gelingt und woher die Geräusche kommen, das müsst ihr allerdings allein erleben.
Es ist eine leise, lustige und zuweilen turbulente Geschichte, die sehr in die Fantasiewelt der Kinder eindringt.  
Sicherlich macht Knuddelant vieles was Lenny sich erst einmal nicht getraut hätte, aber böse oder gemein ist es nie. Es ist eine liebevolle Geschichte, die viel über seine Bilder erzählt und erlebt wird . Einfühlsame, ausdrucksstarke Illustrationen in denen die Gefühlswelt sowohl des Jungen als auch des Kuschel- Elefanten herrlich eingefangen und visualisiert werden.
Es ist eine Geschichte die sich der Bedeutung von Kuscheltieren annimmt und gleichzeitig auch das Thema Babysitten ein wenig aufs Korn nimmt.

Das Schaf mit dem Zitronenohr
von Katja Reider mit Bildern von Angela von Roehl
32 Seiten
ISBN: 978-3-3737361637
1. Auflage Januar 1999
Sauerländer Verlag
8,99€
Eine Geschichte über das Andressein
für Kinder ab 3 Jahren

"Das Schaf mit dem Zitronenohr" stammt genau wie die Geschichte von der kleinen Hexe Hermeline aus der Feder der wundervollen Autorin Katja Reider. Einfühlsam erzählt sie hier die Geschichte eines kleinen Schafes, das ein gelbes Ohr hat und deshalb von den anderen Tieren immerfort gehänselt wird. Jeder hat einen anderen Namen für das kleine Schaf. Die einen nennen es Zitronenohr, was ja nun noch nicht so schlimm ist aber Käseohr hört sich dann schon nicht mehr so freundlich an. Das Schaf fühlt sich sehr minderwertig, weil es nicht so aussieht wie die anderen. Mehr noch es hat das Gefühl, das ihm alles misslang. Es konnte nicht in Ruhe grasen wie die anderen weil die ihm alles wegfraßen und auch andere Sachen klappten gar nicht, irgendwie ging immer alles schief bis das kleine Schaf auf den Widder trifft und der anbietet das gelbe Ohr so anzumalen, dass es aussieht wie die anderen.  Das Schaf ist überglücklich. Jetzt sieht es aus wie alle anderen und plötzlich klappt auch alles. Das Selbstwertgefühl ist wieder hergestellt. Doch dann beginnt es zu regen.
Was dann geschieht?
Ihr könnt es euch denken. Als das kleine Schaf mitbekommt, dass sein Ohr gelb ist geht sie erneut zum Widder doch was es dann erfährt ist kaum zu glauben. Der Widder hat das Ohr nie angemalt sondern lediglich mit einem Pinsel über das Ohr gestrichen. Nur wieso hatte das kleine Schaf so viele positive Erlebnisse erlebt seit es glaubte genauso auszusehen wie die anderen?
Auf diese Frage wird in der Geschichte nicht eingegangen und das ist auch gut so, denn die Kinder verstehen es sehr genau und können dies in späteren Gesprächen wunderbar formulieren.
Die Geschichte ist nich nicht ganz zu Ende.
Unser kleines Schäfchen hat viele Erfahrungen gemacht und aus dem Geschehen einiges für sich mitgenommen und so gibt es sich selbst einen Namen.
"Zitronenohr" ist es nicht, aber wie es fortan heißt und was die anderen dazu meinen, das erfahrt ihr wenn ihr selbst die Geschichte lest und in die wundervolle Bilderwelt eintaucht, die uns die Handlung eindrucksvoll und ausdrucksstark visualisiert.
Eine wunderschöne Geschichte mit viel Gesprächspotential.