Unsere Lieblingsbücher

Wieso diese Kinderbuchkiste


Wieso diese Kinderbuchkiste?
Kurz:
Die Kinderbuchkiste ist der aktive Blog zum Projekt Kinderbücherei!

Hin und wieder bekommen wir Besuch in der Kinderbücherei
So hat uns Jörg Hilbert aus seinen Ritter Rost Geschichten vorgelesen (links)
Phillip Schepmann laß aus den Abenteuern des kleinen Drachen Kokosnuss (mitte)
und Christian Schweiger mit seinem Seifenblasen Figurentheater spielte unter anderem den 
"Kleinen Drachen Wütebrecht" (rechts)
Eva Dax kam zum Vorlesetag auch nicht allein. Sie brachte die Geschichte von 
"Fräulein Hix und die kleine Pupswolke" 
mit und hatte auch gleich noch alle beteiligten Figuren mit im Gepäck.


Immer wieder werde ich gefragt was ich denn so alles mache.
Wenn ich dann anfange zu erzähle finden es fast alle interessant. Einige sagen : "....schade, dass man das nicht noch einmal in Ruhe nachlesen kann......".
Jetzt kann man vieles davon auf meinem Blog wiederfinden.
Es gibt ja schon zahlreiche Portale, die sich mit Literatur und auch mit Kinderbüchern auseinander setzten. Alles gut gemachte Seiten doch mir persönlich reicht es nicht Bücher vorgestellt zu bekommen. Ich selbst suche immer auch Hintergrundinformationen zu Titeln vor allem Meinungen anderer.
Deshalb möchte ich in meinem Blog zwar auch die Bücher vorstellen aber mir liegt viel daran zu erzählen wie die Titel bei den Kindern und Eltern ankommen. Da wir das Projekt  Kinderbücherei gegründet haben sind wir ganz nah am Leserkreis, können so also den "O-Ton mit einbringen. Am Anfang steht sicherlich immer die Vorstellung des jeweiligen Titels doch  gibt es noch eine ganze Menge mehr zu sagen. Vielleicht wieso es mir gefällt, was ich persönlich vielleicht nicht so mag oder wie man es mit Kindern lesen könnte. Dazu die Meinungen der Kinder und manchmal auch der Eltern.
Die Kinder sind diejenige denen es gefallen muss.
Na ja, so ganz richtig ist das nicht. Wenn wir Erwachsene vorlesen ist es ganz hilfreich wenn uns das Buch auch gefällt aber wir sollten nicht den Fehler begehen ein Buch, dass ein Kind lesen bzw. vorgelesen bekommen möchte nicht zu lesen nur weil es uns nicht gefällt. Und auch wenn es schwer fällt es zu lesen, lest es!! (Ich weiß Bücher die man selbst  nicht mag,  liest man emotional bedingt meist anders vor, mal gelangweilter, mal schneller -damit man es schnell hinter sich hat-, ohne Betonung- nur so runtergeleiert ...... -. All das sollte nicht geschehen!).
Glaubt  mir aus Erfahrung (als Mutter von 7 Kindern) es wird die Kinderbücher geben, die ihr nicht lesen mögt und von denen ihr am Ende begeistert sein werdet.
Viele möchten von mir wissen wie ich zu den Kinderbüchern gekommen bin.
Nun ja, auch das liegt nahe. Wer Kinder hat beschäftigt sich zwangsläufig irgendwann mit Bilderbüchern. Meine beiden ersten Kinder wollten ständig vorgelesen bekommen. Wann immer ich in der Stadt war fanden wir uns in der Bücherei wieder um neues Lesefutter auszusuchen. Während der Erste noch ständig neue Bücher suchte wollte der Zweite seine Bücher nicht wieder hergeben. Es kam wie es kommen musste ich ging in die Buchhandlung um die Bücher zu kaufen, die er zu seinen Lieblingsbüchern auserkoren hatte. Irgendwann war ich Dauergast in den Buchhandlungen weil es mir selbst soviel Spaß machte mich in die Bilderwelt zu vertiefen.
Als ich dann anfing Sozialpädagogik zu studieren und meine Fächer festlegen musste wollte ich etwas in Richtung Spielpädagogik machen. Da ich damals hochschwanger war konnte ich aber in vielen Bereichen einfach nicht mitmachen ( da zu aktionsgeladen) und so fand ich mich im Bereich Kinder- und Jugendliteratur bei Prof. Dr. Winfried Kaminski ein. Ein absoluter Glücksfall. Seine Leidenschaft zu Büchern, sein unglaubliches Wissen, seine Ideen und Interpretationen haben mich so fasziniert das ich meine "kleine" Leidenschaft zu Kinderbüchern weiter verfolgte. Es war ein absoluter Selbstläufer. Ein Bilderbuch - Was erzählt uns dieses Buch?, -Was nehmen die Kinder daraus mit?- Wie kann man bestimmte Bücher in der Arbeit mit Kindern einsetzten?..... . Viele Problem Themen wie z.B. Angst, Tod, Krankheit etc. aber auch zu alltäglichen Geschehnissen kann man mit einem Bilderbuch viel leichter besprechen als nur so im Gespräch. Während der 3 Jahre Studium bekam ich 2 weitere Kinder und als es darum ging ein Thema für die Diplomarbeit zu finden lag es so nahe den Bereich der Kinderliteratur zu wählen.
386 Seiten wurden es. Buchvorstellungen und Einsatzmöglichkeiten. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte mehr wissen. So kam ich irgendwann auf die Idee die Leute hinter den Büchern vorzustellen. Den Anfang machten die damaligen Lieblingsbücher meines Sohne Jan. "Das Pfützenungeheuer" und "Knuffel ist weg". Beide gezeichnet/ illustriert von Annet Rudolph, die später mit den Geschichten vom "Raben Socke" bekannt wurde. Um mehr darüber zu erfahren schrieb ich Annet einen Brief mit vielen Fragen zu ihrer Person und auch zu den Büchern. Es entstand ein sehr persönlicher freundschaftlicher Briefwechsel und wir trafen uns auch dann und wann privat. Marliese Arold, die die Texte zu den Büchern schrieb erzählte mir auf Vermittlung von Annet  einige schöne Anekdoten wie es zu den Büchern gekommen war und so füllte sich meine Diplomarbeit neben sachlichen Informationen auch mit persönlichem Leben. Ein anderes Lieblingsbuch der Kinder waren die Abenteuer des Hasen Felix, die Annette Langen schrieb. Heute fast allen Kindern bekannt war das erste Buch damals noch gar nicht so populär. Zwei Jahre später jedoch in aller Kindermund. Auch diese Geschichten lieferten kreative Möglichkeiten das Buch mit Kindern zu lesen und später damit thematisch zu arbeiten.
Mein ältester Sohn kam grade in die Schule, so war es der Aktualität geschuldet, dass ich mich mit Büchern zu "selber lesen" beschäftigte.
Ein Zufall brachte mich dann zur Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW e.V. Die damalige Bildungsreferentin (Chefin) und ich waren uns sofort sympathisch. Kurze Zeit später bekam ich von ihr das Angebot eine Ausarbeitung zum Thema Erstlesereihen zu erstellen und zudem die Erstlesetitel zu rezensieren. Da es so viele Titel  in diesem Bereich gab ( der Markt fing grade an zu boomen) teilten wir die Rezensionen unter mehrere Rezensenten und Rezensentinnen auf, die eigentliche Ausarbeitung oblag mir. Der Sonderband Erstlesereihen traf den Nerv der Zeit und so folgten Fortbildungsveranstaltungen etc. Da die Nachfrage damals so groß war überlegten wir uns, wie wir die vielen rezensierten Titel möglichst einer breiten Masse zugängig machen könnten. Das war die Geburtsstunde des Projektes Erstleser und der Präsenzbibliothek in der Öffentlichen Bücherei, die mit uns kooperierte. Es folgten über lange Zeit Projekte in Kindergärten und Schulen in meinem Umkreis. Aus familiären Gründen musste ich mich mit der Zeit etwas zurückziehen und so entschied ich mich dafür nur noch den Bereich Bücherei und Rezension weiter zu verfolgen mit Ausnahme einiger kleiner Fortbildungsveranstaltungen in der Bücherei. Die Arbeit für die LAG beendete ich schweren Herzens. Seither arbeite ich ehrenamtlich. Jetzt wo die Kinder fast alle groß sind ist wieder mehr Zeit jedoch ist mein "Tätigkeitsfeld" so speziell, dass ich hier keine Festanstellung bekommen würde und so mache ich das was ich immer gemacht habe ich versuche Kindern und Eltern die Freude an Büchern zu vermitteln  mit Aktionen und in persönlichen Gesprächen in "meiner" kleinen Kinderbücherei (rund 5000+Titel).  Ehrenamtlich einfach aus Freude.
Und jetzt als Ergänzung hierzu dieser Blog der hoffentlich vielen auch Anregungen und Freunde an den Büchern für Kinder liefert. Das würde ich mir wünschen. Unsere Kinderbücherei finanziert sich nur aus Spenden. Nicht alle Verlage stellen Rezensionsexemplare zur Verfügung und schon gar nicht in doppelter Ausführung daher sind wir auf Spenden angewiesen und freuen uns über jede noch so kleine Unterstützung. Vielleicht kann dieser Blog auch dazu beitragen, dass die Lobby größer wird.
Eines noch zum Schluss, wer immer Hilfe benötigt, beim Aufbau, oder  der Neu -Strukturierung einer Kinderbücherei, oder wenn eine Bücherei am Ort geschlossen werden soll der kann sich gerne mit mir in Verbindung setzten. Aus Erfahrung heraus kann ich sagen es gibt sehr gut umsetzbare Konzepte grade eine kleinere Bücherei zu retten , aufzubauen oder umzustrukturieren auch ohne hohen Finanzaufwand. 
Es bedarf nur der Leuten die sich dafür einsetzen und helfen. Ich hoffe ich habe niemandem mit diesem persönlichen Bericht gelangweilt. Mir war es wichtig mich hier ganz persönlich vorzustellen.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen noch viele schöne neue Kinderbücher, die uns beim Betrachten und Lesen auch immer wieder ein Stück weit Kind sein lassen können.
                                                      Mehr zu diesem Bild und der Kinderbücherei könnt ihr unter folgendem Link sehen:
                                   http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/168#/beitrag/video/2723460/Eine-Kinderecke-f%C3%BCr-die-Bibliothek