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Was ist bloß mit Gisbert los

Bildquelle: Patmos Verlag
Was ist bloß mit Gisbert los?
Eine Geschichte von Jochen Weeber
mit Bildern von Fariba Gholizadeh
24 Seiten
1. Aufl. 2016
ISBN: 978-3-8436-0701-8
Patmos Verlag
12,99€


Ein Buch über Gefühle und wie Wörter klein machen können,
aber einen auch wachsen lassen!

Gisbert ist eine kleine "große" Giraffe die viel Spaß im Leben hat. Er hat Freunde und fühlt sich wohl in seinem Leben bis er plötzlich am einem Montag hinter sich zwei Hyänen tuscheln hört, die sich über ihn lustig machen. Das trifft ihn so sehr, das er ein kleines Stückchen kleiner wird.
Er fühlt sich richtig schlecht, weiß aber gar nicht so recht wieso.
Als Dienstags in der Musikschule das Nilpferd auch noch über sein Trompetenspiel lästert wird er noch kleiner.
Am Mittwoch auf dem Spielplatz  lachen ihn zwei Strauße aus weil er so ein langer Lulatsch ist. Prompt wird er wieder kleiner.
Zuhause sind die Eltern sehr besorgt doch immer wenn sie ihn in den vergangenen Tagen gefragt haben was mit ihm los sei hatte er immer nur geantwortet
"Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist."
So auch am Donnerstag, als er vom Turnen nach hause kommt. Beim Turnen haben sich die Affen über ihn lustig gemacht weil er sich an die Kletterstange hängen wollte.
Und auch dieses mal wurde ein wieder ein Stück kleiner.
Am Freitag erging es ihm nicht anders. Er blieb auf der Wasserrutsche in einer Kurve hängen und gleich wieder zum Gespött der anderen.
Als er am Samstag mit den anderen in ihrem Spielhaus spielen wollte ließen sie ihn nicht herein, weil er angeblich zu viel Platz brauchte, dabei war er ja nun schon ziemlich klein.
Wieder wurde er ein Stück kleiner und passte nun sogar unter das Sofa.
Und weil er so schlechte Erfahrungen in dieser Woche gemacht hatte blieb er in der darauf folgenden Woche zuhause. Er wurde immer trauriger und trauriger. Egal wie sehr die Eltern sich bemühten ihn aufzumuntern er blieb traurig.
Eines Abends stellten seine Freunde ihm ein kleines Geschenk vor die Tür. Danach ging es ihm etwas besser. Es ging ihm immerhin so gut, dass er den Eltern erzählen konnte was mit ihm los war. Und tatsächlich ging es ihm danach noch viel besser.
Es ging ihm bald so gut, dass er sich wieder auf den Spielplatz traute. Dort wurde er herzlich von seinen Freunden begrüßt. Ja, mehr noch einer sagte, das es schön ist das er wieder da ist, einer lud ihn ins Spielhaus ein und ein anderer meinte, dass er ihnen gefehlt hat. Jedem fiel etwas anderes ein was ihm gefehlt hat als Gisbert nicht da war.
Plötzlich passierte etwas völlig unerwartetes.
Was, das verrate ich hier nicht.

Die Bilder sind farbenfrohe und sehr liebevoll gezeichnet. Sie bringen die Situationen und Gefühle exzellent herüber, lassen mitfühlen, mit erleben. Der Spott, das Lustigmachen etc. ist genauso klar erkennbar wie Freude und Zuversicht. Die Bilder sind fokussiert auf das Wesentliche, dabei wirken kleine Details, die sparsam eingesetzt sind, stützend, ergänzend und bereichernd, der jeweiligen Situation angepasst. Manchmal auch sehr witzig, so dass es Spaß macht sich in die Geschichte zu begeben.
Bild und Geschichte bilden eine Einheit, die den jeweiligen Part stärkt und auch bereichert.


Ein wunderschönes Buch über die Kraft der Worte und den Gefühlen, die damit verbunden sind.
Kindern zeigt es auf, wie schnell man einen anderen mit Worten verletzen kann.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser dieses Buches bei nächster Gelegenheit daran und überlegt bevor er lästert bzw. etwas Gemeines sagt.

Wörter können sehr verletzten.
Diese Verletzungen gehen oft tief und hinterlassen nicht selten Narben.
Es wäre schön wenn durch dieses Buch etwas Sensibilität  hierfür wecken kann.