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So riecht der Frühling, Ole Eisbär

Bildquelle: Brunnen Verlag
So riecht der Frühling, Ole Eisbär
von Owen Hart
und Sean Julian
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Brunnen Verlag
ISBN: 978-3-7655-5450-6
13,00€

Thema Frühling/ die Welt entdecken / Großwerden/ Vorbereiten auf den Ablösungsprozess
für Kinder ab 3 Jahren

"So riecht der Frühling, Ole Eisbär" ist eine sehr gefühlvolle Geschichte die uns nicht nur das Thema Frühling und Frühlingserwachen näher bringt sondern auch von einer sehr liebevollen Beziehung eines Kindes zu seiner Mutter, die ihrem kleinen Eisbärensohn die Schönheiten der Welt zeigt und selbst entdecken lässt. Mehr noch, sie bereitet ihn darauf vor, dass er eines Tages auch ohne sie seinen Weg gehen wird.
Wieder einmal hat der Brunnen Verlag ein Buch herausgebracht, dass Kinder durch seine Botschaften stärkt, Kraft und Mut gibt und äußerst sensibel auf einen Ablösungsprozess vorbereitet.
Zugegeben auch wenn die Geschichte für Kinder ab 3 Jahren ist sollte man bestimmte Passagen zum Ende des Buches ehr erst etwas älteren Kindern vorlesen.
Auch wenn alles positiv und Mut machend ist schlucken kleinere Kinder  doch schon bei der Vorstellung, dass der kleine Bär einmal ohne seine Mama zurecht kommen soll.
Hier eine genaue Altersempfehlung zu geben ist schwer, da jedes Kind anders reagiert unabhängig vom Alter. Sensibleren Kindern kommt da ehr mal ein Tränchen.
Grundsätzlich ist es aber wichtig, das Kinder sich auch frühzeitig mit dieser Thematik beschäftigen. Ihnen fällt es dann auch leichter ohne Angst selbständig zu werden.
Nun aber erst einmal zur Geschichte, die Sean Julian so gefühlvoll illustriert, dass einem beim Betrachten der Bilder das Herz aufgeht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass man unsere Lesekinder, insbesondere die kleinen Mädchen, häufig dabei beobachten kann, wie sie in dem Bilderbuch " lesen" und gefühlvoll seufzen.
Hin und wieder hört man auch "Oh, wie schön!" , "Oh, wie süß!"
Der Winter ist bald vorbei  Ole, unser kleiner Eisbär hat den ganzen Winter über geschlafen. Jetzt wo die ersten warmen Sonnenstrahlen die Nase kitzeln ist es am der Zeit die Welt zu entdecken. Gut das Ole so eine liebe Mama hat, die ihm alles ganz genau zeigt. Noch liegt draußen Schnee, erstes Grün kämpft sich durch die weiße Decke und lässt alles fast magisch erscheinen.
Im Wald sind die Bäume noch schneebedeckt. Kleine Flocken fallen hinunter und kitzeln Oles Näschen.
Bunte Blumen im weißen Schnee sehen nicht nur schön aus sondern riechen auch ganz besonders stellt er fest. Gemeinsam mit seiner Mama taucht er in den Ozean wo es vor Fischen und anderen Meeresbewohner nur so wimmelt. Ein großes Abenteuer bei dem es unendlich viel zu entdecken gibt. Wieder an Land und einige Zeit später sieht man kaum noch Schnee. Der Frühling hält richtig Einzug mit all seiner Schönheit. Saftige grüne Wiesen im Kontrast zu den Blau des Flusses wirkt frisch und einladend. Zu gern würde man auch auf dieser Wiese stehen.
Ole hat ein wenig Angst denn am Ufer stehen seltsame zottelige, große Wesen mit spitzen Hörnern, die er nicht kennt doch seine Mutter beruhigt ihn von ihnen geht keine Gefahr aus.
Mit jedem Tag wird es draußen lebendiger und bunter. Plötzlich entdeckt Ole ein kleines Mäuschen, das neben ihm auf einem Stein sitz. Ganz allein ist es. Ole findet es seltsam. Wieso ist es nicht bei seiner Mama. Als seine Mutter ihm sagt, dass das Mäuschen bestimmt alleine die Welt etwas entdecken möchte und das er das bestimmt auch einmal machen wird, wird er nachdenklich. Ohne seine Mama, alleine? Das kann und möchte er sich noch nicht so richtig vorstellen, was nicht heißt, das er es nicht tun möchte.  Das Thema beschäftigt ihn so sehr, dass er am Abend noch einmal mit seiner Mama darüber spricht, die ihm daraufhin ein Geheimnis verrät.
Was das für ein Geheimnis ist, das verrate ich hier noch nicht, es ist ja schließlich ein Geheimnis.
Nur so viel sei verraten Ole kann danach ganz beruhigt einschlafen, denn das was ihm seine Mutter erzählt ist ganz besonders schön.
*
.Wenn man die Geschichte kleineren Kindern vorliest sieht man mit jeder Seite wie die Augen leuchtender werden. Auch sie erfreuen sich an den wunderschönen Bildern, die mit der Zeit immer mehr Frühlingstimmung aufkommen lassen.
Was vom Cover her erst einmal eine Art Gute-Nacht-Geschichte sein könnte ( so vermuteten unsere kleinen Leser) entpuppt sich schnell als das genaue Gegenteil.
Das Cover in dunklen blau Tönen mit einem großen orangefarbenem  Vollmond und vielen silbernen Glitzerschneeflocken holt uns Leser und Betrachter sofort hab. Fast magisch fängt einen die Stimmung ein und zieht einen in das Buch, begleitet uns und Ole durch den Schnee hinein in die Magie des Frühlings. Des ersten Frühlings im Leben des kleinen Eisbären, der mit Hilfe seiner Mutter die Welt für sich entdeckt.
Aufregend und auch mal nachdenklich erzählt Owen Hart eine Geschichte, die nach an der Gefühlswelt seiner kleinen Leser gleich mehrere Botschaften vermittelt.
Zum einen wie schön die Welt ist und wie schön es sein kann, sie bewusst wahr zu nehmen, und zu entdecken. Zum anderen aber auch, dass sich das Leben ständig ändert, verändert und man irgendwann auch alleine auf Entdeckungsreise gehen wird, aber die Liebe der Mutter immer bleibt.
Eine Botschaft die für die Entwicklung eines Kindes von enormer Bedeutung ist.
Es ist an uns Erwachsenen den Kindern dies immer wieder zu vermitteln, denn nur so werden sie in der Lage sein ohne Angst ihren Weg zu gehen.
Die Gewissheit, das jemand immer für sie da ist, ganz gleich wie weit man vielleicht von einander entfernt ist, stärkt.

"Ole und seine Mama zeigen, dass man vor dem Großwerden keine Angst haben muss!" sagte die kleine Mia, 5 Jahre nach einer Lesung.
Wie recht sie hat!

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