Unsere Lieblingsbücher

Ein Rucksack voller Glück

Bildquelle: Albarello Verlag
Ein Rucksack voller Glück
eine Geschichte von Julia Volmert
mit Bildern von Elke Broska
32 Seiten
1. Aufl.2016
Albarello Verlag
ISBN: 978-3-86559-082-4
12,90€



Ein Buch über Gefühle / Ich-Stärkung
Glücksgefühle machen leicht / schlechte Gefühle machen schwer


Ich habe mehrfach mit Kindergruppen dieses Buch gelesen und  mit den Kindern  besprochen.
Nun möchte ich es hier vorstellen und es fällt mir wahnsinnig schwer.
Nicht weil ich es nicht mag.
Ganz im Gegenteil!!!!
Es ist ein so tolles Buch, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
Soll ich erst die Geschichte vorstellen?
Oder erst über das Thema reden?
Oder erst über das was wir beim Lesen erlebt haben?
Oder sollte ich erst einmal  das Zusatzmaterial zum Buch erwähnen?
Auf das pädagogische Arbeitsmaterial eingehen, das von der Schulpsychologin Sigrid Müller erarbeitet wurde?
Oder fang ich mit dem Nachwort von Julia Volmert an, in dem sie Eltern Informationen zum Thema Glücksempfinden an die Hand gibt?

Oh, ich vergaß,
dem Buch liegen 5 Glückspostkarten bei die man an Freunde verschicken kann.

Das Thema Glück Kindern näher zu bringen ist schon nicht so leicht es aber es auch noch zu visualisiere, in Bildern  zu veranschaulichen noch mal viel schwerer.
Julia Volmert hatte eine absolut geniale Idee. Sie erklärt die guten und schlechten Gefühle und deren Wirkung anhand des Glücksrucksacks.
Gute Gefühle in den Rucksack gepackt machen leicht, machen Flügel, die einem schon fast das Gefühl geben so leicht zu sein, dass man fliegen könnte.
Schlechte, traurige Gefühle machen schwer und man geht dann ganz bedrückt, gebückt.
Wenn das so ist muss man sehen, den Rucksack wieder mit guten Gefühlen zu füllen.
Wie das gehen kann erfahren wir in dieser wunderbaren Geschichte, die absolut einmalig ist.
Noch nie, und ich habe schon viele Bücher zum Thema Glück in den Händen gehabt, habe ich eine Geschichte erlebt, die so klar und kindgerecht dieses Thema darstellt.
Wie wichtig Glücklich sein für den Menschen, für sein Leben und die Entwicklung des Kindes sind wissen wir eigentlich, doch es fällt uns nicht immer leicht glücklich zu sein, nehmen vielleicht auch vieles zu schwer.
Julia Volmert erwähnt in ihren Ausführungen für die Eltern, dass es nach neusten Erkenntnissen möglich ist Glücksempfinden zu "trainieren"
und Sigrid Müller erzählt:
Im Jahr 2007 wurde in einer Schule in Heidelberg erstmals das Unterrichtsfach Glück eingeführt und kommt seitdem in immer mehr Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem Stundenplan an....."
( Zitat aus dem pädagogischen Arbeitsmaterial von Sigrid Müller für den albarello Verlag)

Wie gut das Julia Volmert immer so tolle, kreative Ideen hat, wie man Kindern  komplexe Themen leicht verständlich veranschaulichen kann.

Kommen wir zur Geschichte
Es ist Wochenende.
Mia und Flo sitzen  mit ihren Eltern beim Frühstück. Eigentlich wollten sie zusammen ins Schwimmbad fahren doch der Tag hat es in sich.
Das Auto ist kaputt, Mias Lieblingsjacke in der Wäsche und dann regnet es auch noch.
Das kann doch nur schlechte Laune machen.
Gut wenn man dann so eine tolle Mama wie Mia und Flo.
Sie erzählt den beiden die Geschichte vom, bereits erwähnten, Glücksrucksack den jeder mit sich trägt.
Anschließend gehen sie in den Park und beobachten Leute.
Da gibt es lustig spielende Kinder , einen Jungen der schimpft und einen der deshalb weint, ein Liebespärchen, aber auch einen alten Mann der ganz gebückt am Stock geht. Er sieht nicht nur traurig aus, er ist es auch denn sein Hund ist gestorben.
Mia und Flo sind schon lange nicht mehr traurig, denn es macht Spaß mit der Mutter spazieren zu gehen und andere zu beobachten.
Sie erfahren, dass man auch scheinbar schlechten Situationen etwas positives abgewinnen kann und dann die schlechten Gefühle verdrängen.
Wenn es regnet kann man sich darüber freuen den bunten Schirm benutzen zu können.
Oder wenn es an einem Regentag grade nicht regnet kann man sich darüber freuen, dass es grade nicht regnet.
Mia und Flo haben wirklich viel gelernt und auch verinnerlicht.
Mit dieser Stärkung gehen sie noch bewusster und reflektierender durch den Tag.
Als sie das nächste Mal in den Kindergarten gehen erleben sie viele Situationen, die den Rucksack schwer oder leicht machen und können damit nun ganz anders umgehen und reagieren auch ganz anders.
Als Flo mit seinem Freund Lars einen Turm bauen möchte kommt ein Junge der sie als "Pippibubis" beschimpft, die es nie schaffen einen Turm zu bauen der auch hält.
Lars nimmt das sehr mit. Das bemerkt auch Flo, der ihm die Geschichte vom Glücksrucksack erzählt. Nun kann Lars seine Gefühle besser beschreiben. Er hat das Gefühl, dass die Sprüche ihn hinunter ziehen, klein machen.
Beide wissen nun, dass man diese Gefühle mit guten Gefühlen kompensieren kann.
In diesem Fall bauen sie ihren Turm um zu beweisen, dass sie sich von dem dummen Geschwäz nicht einschüchtern lassen.
Eindrucksvoll setzt Elke Broska diese Szene im Bild um. Da sehen wir den frechen Sven, der die beiden klein macht mit einem etwas runter hängendem Rucksack, denn auch andere beschimpfen belastet den Glücksrucksack negativ.
Ihm gegenüber Lars . Sein Rucksack hängt ganz schwer herunter, seine Schultern nach vorn gebeugt. Nur Flos Rucksack ist leicht und hat Flügel denn dank der Geschichte vom Glücksrucksack kann er mit der Situation ganz anders umgehen.
Auch Mia mach an diesem Tag bewusste neue Erfahrungen.
Sie spielt mit ihren Freundinnen. Sie sind glücklich. Ihre Glücksrucksäcke sind federleicht doch unter dem Spielgerüst ist die kleine Eva. Keiner spielt mit ihr. Sie ist traurig. Da holt Mia Eva zu Spielen. Evas Glücksrucksack wird leicht aber auch Mia bemerkt eine Veränderung in ihrem Rucksack. Der wird noch leichter und sie hat das Gefühl als könne sie fliegen.
Helfen macht also noch größere Glücksgefühle als Zufriedenheit.
Später wird Flos Rucksack schwer, weil er neidisch auf Lars ist. Lars hat einen Bobbycar Anhänger den Flo auch gerne hätte.
Neid macht also auch schwer.
Doch Mia hat eine Idee. Man könnte doch gemeinsam spielen.
Lars ist ein echter Freund und so spielen alle drei zusammen. Flo darf sogar auch mal das Auto mit dem Anhänger fahren.
Das Bewusstsein selbst etwas für seinen Glücksrucksack tun zu können haben nicht nur Flo und Mia
 entwickelt sondern auch bestimmt auch viele Kinder die ihre Geschichte nun miterlebt haben.
*
Im Anschluss an die Geschichte gibt es noch bebilderte Tipps.
Auf einer Seite wird erklärt was schwer macht und auf der anderen was leicht macht.
*
Das Buch endet mit Informationen für die Erwachsenen

Hier wird darauf eingegangen wie wichtig Glücksgefühle und die innere Einstellung zu etwas für das eigene Selbstbewusstsein ist.
Sich selbst klein zu machen, sich seinem Schicksal zu fügen und zum Beispiel zu denken, gut ich bin eben ein...... , ist nicht gut. Positive Gefühle jedoch stärken und helfen auch mit schwierigen, traurigen Situationen besser umgehen zu können.
*

Die Erfahrungen mit unseren Lesekindern zeigen, dass sie schon in der Geschichte sehr schnell die Körperhaltungen der Kinder interpretieren können.
Sie finden selbst Beispiele aus ihrem Leben in denen sie sich besonders schlecht oder gut gefühlt haben. Nun können sie ihre Gefühle besser zuordnen. So ein "gedachter Glücksrucksack" ist etwas was es Kindern sehr leicht macht zu reflektieren.
Die Visualisierung von etwas, was man nur fühlen kann hilft Kindern hierbei sehr.
Eva Broska ist es mit ihren warmen, farbigen, detailreichen, empathischen Illustrationen gelungen diese Geschichte einzufangen und zu unterstützen. Hierdurch können die Betrachter sich leichter in die Geschichte hineinversetzten und eigene Eindrücke gewinnen.
*







Zu diesem Buch gibt es eine Erstleseausgabe


Bildquelle: Albarello Verlag
Ein Rucksack voller Glück
von Julia Volmert und Elke Broska
48 Seiten
ISBN: 978-3-86559-090-9
3,90€
Für die Altersgruppe 6-10 Jahre
Zum Titel "Ein Rucksack voller Glück"  Erstlesetitel gibt es
pädagogisches Arbeitsmaterial für die Schule.
Wenn man dieses Arbeitsmaterial etwas abwandelt, kann man dieses Material auch gut für den Kindergartenbereich  nutzen.
Auch wenn die Kinder noch nicht schreiben können kann man in Gesprächen die meisten Teile mit den Kindern bearbeiten.
Unter anderem gibt es zwei Rucksackabbildungen, in die die Kinder einmal alle Dinge eintragen sollen, die den Rucksack schwer beziehungsweise leicht macht.
Hier kann man mit vorher vorbereiteten  Bildern arbeiten, die die Kinde in die Rucksäcke legen oder sogar den Kindern Material geben, aus dem sie Bilder mit Situationen ausschneiden und in den Rucksack kleben können.
Dieser Link führt zum Arbeitsmaterial
http://www.albarello.de/downloads/Albarello%20Arbeitsmaterial%20zu%20Ein%20Rucksack%20voller%20Glueck.pdf
das von der Schulpsychologin Sigrid Müller erarbeitet wurde.