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Der wilde Räuber Donnerpups

Bildquelle: Coppenrath Verlag, Münster (eigener Buchscann)
Der Wilde Räuber Donnerpups
40 Seiten , 1. Aufl. 2016
Coppenrath Verlag, Münster
ISBN: 978-3-649-61744-0
14,95€


Den Autor und Illustrator Walko kennen sicherlich viele von den
"Hase und Holunderbär" Geschichten . 
Nun gibt es ein ganz neues Buch von ihm das die Kinderherzen höher schlagen lassen wird.

Der Wilde Räuber Donnerpups
Der Titel ist bereits Programm.
Heute haben einige neue Bücher den Weg zu mir gefunden.
Eigentlich wollte ich zuerst ein ganz anderes Buch vorstellen doch da hatte ich die Rechnung ohne meine Lesekinder gemacht, die just in dem Moment den Bücherstapel entdeckten. Es war so klar der Titel spricht Kinder an.
Also lasen wir Donnerpups. Das Buch wird mit einem Gimmick ( ein Pupskissen) geliefert. Irgendwie hatte ich dies "geistesgegenwärtig" direkt versteckt. Das war gut so denn der Ablenkungseffekt wäre wohl groß gewesen.
Wir lasen also den "der wilden Räuber Donnerpups". Normalerweise lese ich ein Buch erst einmal alleine doch die Spontanität der Kinder ließ dies dieses Mal nicht zu. Während des Lesens hatte ich immer wieder bestimmte Vorstellungen ( Betonung auf VOR) doch das was ich mir vorstellte traf alles nicht ein. Die Kinder waren begeistert und der Gesprächsstoff danach riesig.
Fazit fürs Erste: die Kinder sind begeistert!!
Und ich?
Ich, ich bin noch etwas durcheinander.
Positiv durcheinander!!
Die Illustrationen sind toll, die Geschichte phantasievoll, ansprechend, originell, witzig.
Alles Positiv und dennoch ist da ein großes ?Irgendwie passen meine Eindrücke von den Illustrationen nicht mit dem Text zusammen. Die Bilder erzählen Geschichten, die wir selbst interpretieren aber in diesem Fall passen meine Empfindungen, die die Bilder in mir auslösen nicht zum Text des Bildes. Ich kann noch nicht sagen was mich daran genau so irritiert. Irgendwie hat des Walko geschafft eine Geschichte zu schreiben, in der man selbst als Erwachsener nichts "vorhersehen" kann. Solche Bücher finde ich genial. Im KJB Bereich habe ich ganz selten solche Titel. Im Bilderbuchbereich kann ich mich momentan a keins erinnern. Im Bereich der Geschichten für ältere Kinder war es "die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade" von Kate Saunders. Sicherlich gibt es immer wieder Geschichten wo das Ende anders ist als man es sich vorgestellt hat, sozusagen mit Überraschungseffekt aber das so alles ganz anders ist, ich kann mich wirklich nicht erinnern.
Da Walko immer Vorlese- und Selberlesegeschichten längerer Art geschrieben hat ist dieser Erfahrungsschatz hier eindeutig eingeflossen.
Die Geschichte an sich ist schon klasse in Verbindung mit den Bildern ein echtes Abenteuer.

Die Illustrationen
witzig, spritzig, abenteuerlich, lustig und vieles mehr nur nicht grimmig oder böse wie man vielleicht erwarten möchte, na ja, der Waschbär Räuber  Heino, der sieht etwas grimmig aus . Das Titelbild erinnerte die Kinder ein wenig an den Räuber Hotzenplotz ("nur in kleiner" sagte ein Lesekind). Schlägt man das Buch auf denkt man, man ist im wilden Westen unterwegs. Ganz in Brauntönen gehalten eine alte Holzwand mit lauter Steckbriefen der Räuber. Schatten sind zu sehen. Die Räuber stehen vor ihre Portraits.
Da gibt es die grimmige Moni "eine wilde gefährliche Lady", den Hauptmann Donnerpus, "seine Pupse sind schrecklicher als Blitz und Donner" und einige andere finstere Gesellen. Einer schrecklicher wie der andere. Und hier fängt mein Erwachsenenbild schon an zu wackeln. Ist es eine Satire? Die abgebildeten Gesellen sehen keinesfalls böse, grimmig, finster oder ähnliches aus. Nein ehr wie freundliche, lustige, schräge Vögel/ Gesellen.
Als nächstes kommt das innseitige Titelblatt hier sind wieder alle abgebildet. Ein lustiger Haufen.
Einfach einladend. "Diese Geschichte ist bestimmt toll"-O-Ton des kleinen Leon.
Nun beginnt die Geschichte. Wir sehen einen durch den Wald gehenden  Jungen Er heißt Robin. Walko typische auch hier viele kleine Details, die es zu entdecken gilt. Im Wald entdeckt Robin das Räuberquartiere. Was sehen wir? eine alten Bauwagen davor einen großen stämmigen Mann mit rundem lustigen Gesicht. In den Händen hält er eine Keule und eine Pistole. Vor ihm tanzt eine bunt gekleidete Frau in gelben Stiefeln. Ein freundlich drein schauender Esel frisst Gras. Es herrscht eine lustige, ausgelassene Stimmung. Robin (der Junge) guckt vorsichtig durch die Büsche und kommt zu der Erkenntnis, dass die Räuber "noch viel wilder und entsetzlicher" aussehen als er gedacht hatte. ( Hm, denkt das mein Erwachsenenbild) O-Ton-Lukas Lesekind:" auch gefährliche Räuber können lustig sein wenn sie unter sich sind und Party machen!" "Na gut ,denke ich wenn die Kinder das so sehen. Recht hat er ja."
Auf der nächsten Doppelseite eine Zweiteilung der Ereignisse. Die eine Seite lustig, die andere voller Spannung, Hier werden die Situationen und Emotionen sehr gut transportiert. Die Kinder singen, und fiebern mit und halten dem Atem an als wären sie selbst in der Situation von Robin. Spätestens hier wird klar Walko hat es geschafft. Die Kinder sind in der Geschichte angekommen.
Alle Illustrationen begleiten die Geschichte, bauen Spannung auf oder erklären. Sie sind so wunderbar gezeichnet, dass man sie als einzelne Bilder hin hängen möchte. Bezaubernd, verzaubernd, schrecklich, schön.

Inhalt:
Eine wilde Räuberbande treibt im Wald ihr Unwesen. Weil es dort oft furchtbar laut donnerte und grollte nannte man ihn den Donnerwald. Kaum einer traute sich dort hinein, denn niemand konnte sich dieses unheimliche Donnern wirklich erklären. Nur Robin, der hatte keine Angst und machte sich auf den Weg die Räuber zu finden. Er wollte auch ein Räuber werden. Tatsächlich findet er sie doch dann kommt doch Angst in ihm auf und er beschließt sich aus dem Staub zu machen bevor er entdeckt wird. Zu spät, er war gefangen und hatte furchtbare Angst. Doch Robin ist schlau er überwindet seine Angst und stellt lauthals die Behauptung auf, sie Räuber wären ja gar nicht so wild und gefährlich. So beginnt ein Wettstreit zwischen Robin und den Räubern, bei dem alle immer wieder Prüfungen und Herausforderungen bestehen müssen. Oft mit List manchmal auch etwas naiv, überschätzend schafft es Robin immer wieder die Räuber aus der Reserve zu locken.
Ob es Robin gelingt den Räubern letztendlich zu entkommen? Wer weiß was uns noch für Überraschungen erwarten werden. ( Ich weiß es schon!!)
Eine Geschichte voller Aktion und Gefühl einfach schön! Abenteuerlich, lustig, witzig und auch das Geheimnis des Donners wird gelüftet.
Wer möchte könnte hier unglaublich viel pädagogische Erkenntnisse aufzeigen, doch ich mag es nicht wenn eine Geschichte immer nur zu einem pädagogischen Zweck herangezogen wird. Themenbereiche, wie Mut, Ichstärkung, Angeberei  und Freundschaft aber auch noch einige weitere könnte man hier bedienen. Aber ich möchte diese Geschichte einfach als Geschichte hier stehen lassen. Eine Geschichte mit Nachhall- im wahrsten Sinne des Wortes, denkt man an das beigefügte Pupskissen!


Das Buch hat das Potential in die Fußstapfen von Käptn' Sharky und Vincelot treten zu können. Da der Verlag selbst schon in der Titelaufnahme von Band 1 spricht sind weitere zu erwarten.
Ich/ wir sind gespannt. Auch wenn  bei einer Seitenzahl von 40 nicht unbedingt mehr ein Bilderbuch erwarte wird -  es ist ein Bilderbuch zum Vor- und Selberlesen für große und kleine Räuberfans.