Unsere Lieblingsbücher

Lillemi und Wolf- Kleine Fee mit großem Herz

Bildquelle: Arena Verlag
Lillemi und Wolf
Kleine Fee mit großem Herz
eine Geschichte von Alice Pantermüllerl
 mit Bildern von Marta Balmaseda                                        
64 Seiten
2. Aufl.2016
ISBN:978-3-401-70754-9
Arena Verlag
9,99€


Eine Geschichte zum Vorlesen und für geübte junge Leser zum Selberlesen
über
Freundschaft und Toleranz und gegen die Angst vor Unbekanntem.

Lillemi die Waldfee lebt in einem hübschen kleinen Häuschen mitten im Wald.
So nach und nach kamen immer mehr Tiere in ihr Haus, denen sie Obdach und Freundschaft entgegenbrachte. Ihr Haus stand für alle offen und jeder wurde herzlich aufgenommen.
Nun wohnten hier z.B. der ständig jammernde, ängstliche Hase, zwei quirlige , freche Flugäffchen, ein älterer sehr verfressener Dachs, der immer Angst hat nicht genug zu bekommen, ein grunzendes Waldschwein und so allerlei andere Tiere mit ihren unterschiedlichen Charakteren.
Lillemi kümmert sich um jeden. Wirklich um jeden und das wird ihr dann auch zunächst einmal zum Verhängnis als sie eines Nachts einem Wolf die Tür öffnet. Alle Tiere hatten sie gewart, sie gebeten nicht die Tür zu öffnen aber Lillemi wäre nicht Lillemi wenn sie nicht doch öffnen würde.
Freundlich begrüßt sie ihren neuen Gast , der sich kurz vorstellt und dann müde vor den Ofen legt und schläft.
Am nächsten Morgen stand Lillemi fröhlich auf um erst einmal Feuer um Ofen zu machen, doch da lag ja nun der große graue Wolf und schnarchte immer noch vor sich hin. Von den anderen Tieren war nichts zu sehen. Obwohl es draußen immer noch regnete hatten sie es vorgezogen das Haus, in dem der Wolf Obdach gefunden hatte zu verlassen.
Als er erwachte wurde er von der kleinen Waldfee herzlich bewirtet und als die Sonne herauskam trottete er nach draußen um in der Hängematte gleich wieder einzuschlafen.
Eigentlich hätte die Lillemi jetzt etwas kochen oder backen können, doch für wen. Alle anderen Tiere waren ja weggelaufen. So beschloss sie das Dach zu reparieren. Während sie nun so auf dem Dach saß kamen die Flugäffchen und machten ihrem Unmut über den neuen Gast Luft. Nicht nur dass sie ihn nicht mochten, nein solange der Wolf im Haus leben würde kämen sie nicht zurück teilten sie schnippisch mit.
Auch der ängstliche Hase bekundet nicht wieder zu kommen bevor der Wolf verschwunden ist.
Lillemi . Selbst der verfressene Dachs, kommt zwar um etwas Suppe zu erbeten doch hereinkommen mag auch er nicht bevor der Wolf verschwunden ist.
Der kleinen Waldfee wird es zunehmend schwerer ums Herz. Einerseits vermisst sie ihre Freunde andererseits mag sie den Wolf nicht ausschließen.
Dem Wolf entgeht diese Traurigkeit nicht und so herzlos, faul und grausam wie ihn die anderen Tiere darstellen ist er auch nicht. Als er Lillemi fragt ob er gehen soll ist dies deutlich zu erleben, doch Lillemi möchte das er bleibt wenn gleich sie sich schon wünschen würde, dass er etwas freundlicher sein könnte.
Auch am nächsten Tag kam keiner ihrer Freund. Noch nicht einmal der verfressene Dachs ließ sich blicken. Die Stimmung der kleinen Fee sank immer mehr . Dabei seufzte sie so laut, dass sie nicht einmal mitbekam, dass der Wolf aus seiner Hängematte aufgestanden war um sich zu verabschieden.
Er war gekommen um Gesellschaft zu haben erklärte er aber die hat er hier ja nur bedingt gefunden und so trottete er wieder seines Weges. Das sprach sich im Wald schnell rum und bald waren alle Tiere wieder im Haus der kleinen Waldfee versammelt doch war es wirklich so wie immer?
Keiner der Tiere weinte dem Wolf eine Träne nach. Jeder regte sich selbst im Nachhinein noch über ihn auf. Er sei faul und hätte nie geholfen. Sein Grollen beim Schlafen wäre nicht zu ertragen gewesen und vieles mehr wurde über ihn erzählt.
So zufrieden wie die Tiere es waren, war die kleine Waldfee nicht. Ihr ging der einsame Wolf nicht aus dem Kopf. Als es dann noch anfing zu regnen und ein Gewitter sich ankündigte wußte sie was zu tun ist. Sehr bestimmt forderte sie alle Tiere auf mit ihr in den Wald zu kommen um den Wolf zu suchen, denn jeder hatte ein Recht bei ihr zu sein, denn jeder war wie er war. Das Häschen ängstlich, der Dachs verfressen und die Flugäffchen frech und dennoch mochte man sie und der Wolf war auch wie er war.
Zunächst wollte keines der Tiere mit gehen doch Lillemi duldete keinen Widerspruch.
Ob wirklich alle Tiere sich mit ihr auf die Suche machen und ob sie den Wolf finden, ja mehr noch wie die Geschichte ausgeht, dass verrate ich hier nicht, denn eines ist klar gelernt hat wohl jeder aus dieser Situation und wer weiß vielleicht sehen die Tiere den Wolf ja auch noch einmal mit anderen Augen.

Marta Balmaseda  hat diese Geschichte mit ihrem ureigenen Stil auch bildlich zum Leben erweckt. Einfühlsam hat sie die Charaktere der Tiere herausgearbeitet und ihnen einen Persönlichkeit gegeben. Bild und Text fügen sich harmonisch zusammen. Die Bilder umschließen den Text so gekonnt als wäre es eine wirkliche Einheit. Durch die unterschiedlichen, differenzierten, wechselnden Perspektiven erlebt man die Geschichte parallel zum Lesen in den Bildern. Sie ergänzen und bereichern durch ihre vielen kleinen zusätzlichen Informationen.
Es ist eine äußerst gelungene Symbiose von Bild und Textinformationen. Hierdurch ist es auch geübten Leseanfängern möglich die Geschichte selbständig zu lesen und zu entdecken. Nicht zuletzt  auch durch die Einteilung in kleinere Kapitel, die es erleichtern Lesepausen gezielt zu gestalten.
Ein Buch für die ganze Familie, das einfach viel LeseSpaß bringt. 

Es ist eine wunderbare, sehr gefühlvolle Geschichte über das anders sein. Über Vorurteile, Intoleranz und Toleranz und über die Freundschaft, die das Leben so viel reicher macht.
Alice Pantermüller hat diese Geschichte ohne den pädagogischen Zeigefinger geschrieben, mit viel Witz und Originalität und dennoch ist die Botschaft eindeutig.

Unsere Lesekinder haben es wie folgt zusammengefasst:

"Keine Angst vor Fremden".
"Weck mit den Vorurteilen- eigene Erfahrungen sammeln".
"Freundschaft bereichert das Leben".
"Nur Zusammen macht das Leben richtig Freude".
"Keiner ist gern allein".

Ich denke dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

p.s.
Nach 4 Wochen und vielen Lesern ist dieses Buch zum Lieblingsbuch vieler unserer Lesekinder geworden.