Unsere Lieblingsbücher

Mit euch gehts mir gut - Alter/Pflege

Bild:. ars Edition
Mit euch geht's mir gut
Eine Geschichte von Jutta Langreuther
mit Bildern von Andrea Hebrock
32 Seiten
1. Aufl. 2002
978-3760713687
Ars Edition

Dieser Titel ist nur noch gebraucht zu erwerben!


Es ist sehr schade, dass viele Bücher, die Randthemen behandeln so schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, dabei gibt es so wenig von ihnen.
Genau das ist dann aber auch der Grund wieso wir dieses Buch hier im Blog vorstellen.
Es gibt zur Zeit noch viele gebrauchte Exemplare für kleines Geld.
Wer es nicht kaufen möchte kann sonst auch mal in den Büchereien nachfragen. Der ein oder andere hat es bestimmt noch, so wie unsere Kinderbücherei.

Das Buch ist aus der Feder von Jutta Langreuther und Andrea Hebrock hat sie illustriert.
Es gibt sehr viele, sehr schöne Bilderbücher dieses Gespanns die unsere Lesekinder und uns selbst immer wieder begeistern.

Bär, Reh, Eule, Fuchs und Wildschwein wohnen in einem Altenpflegeheim. Dort werden sie von der Krankenschwester Graugans betreut. Das ist vielleicht nicht schlecht, doch die alten Herrschaften möchten selbst bestimmen wann sie essen oder zu Bett gehen. Sie wollen ihr Leben selbst bestimmter verbringen als das es im Heim möglich ist.
Als die Eule mitten im Wald ein altes verlassenes Haus entdeckt reift der Plan dort hin zu ziehen.
Eines Nachts beschließen sie heimlich abzuhauen und fortan in ihren eigenen vier Wänden zusammen zu leben.
Es ist gar nicht so einfach unbemerkt das Gebäude zu verlassen doch ihnen gelingt die "Flucht".
Das Haus mitten im Wald ist nicht grade komfortabel doch alle sind sich einig jeder hat schon einmal schlechter gewohnt und es ist allemal besser als dort wo sie nun herkamen.
Ein paar Zweifel hat wohl jeder, dass das Projekt gut gehen kann denn schließlich wissen sie um ihre Krankheiten, Behinderungen und auch Macken, doch sie sind sich einig. Jeder ist anders und jeder ist individuell und genau das ist auch gut so und stört niemanden. Jeder möchte mit den anderen zusammen leben.
Gleich am nächsten Tag fangen sie an, dass Haus wohnlich zu machen. Jeder macht das was er noch kann. Das Wildschwein kann reparieren, Fuchs und Reh fegen und die Eule wischt Staub.
Was sie jedoch nicht, bei all ihrem Eifer bedacht hatten, sie brauchen auch etwas zu essen. Das wiederum fällt ihnen erst auf als sie Hunger bekommen. Doch woher bekommen sie etwas zu Essen?
 Zum Einkaufen braucht man Geld doch das Reh hat nicht viel, das Wildschwein gar nichts doch der Bär hat Geld. Viel Geld und er teilt sein Geld gern mit den anderen denn "ab jetzt kümmert sich jeder von uns hier um jeden" sagt er und meint es auch genau so und damit das Geld nicht ausgeht beschließen sie in Zukunft gemeinsam Geld zu verdienen.
Ob sich da wohl etwas finden wird?
Als das Haus so richtig wohnlich ist beschließen sie ihre Enkel einzuladen.
Plötzlich stehen vier Gestalten in der Tür. Die Krankenschwester Graugans, der Arzt Dachs und zwei Pflegeelche wollen die "Außreißer" wieder mitnehmen.
Der Arzt findet das Verhalten unverantwortlich doch alle beteuern, dass es ihnen besser geht wie je zuvor. Keiner wird mit kommen.
Resigniert ziehen Arzt und Pflegeelche zurück. Nur die Graugans überlegt.
Ihr scheint das Projekt zu gefallen, würde auch gern in die WG aufgenommen werden.
Ob ihr das wohl gelingen wird?
Die Geschichte endet mit einem wunderbaren Bild voller Trubel und Freude. Ein großes Fest mit allen Familienmitgliedern.
Wunderbare, mal witzige, mal originelle, mal fröhliche, mal nachdenkliche Bildsequenzen begleiten die Geschichte. Sie geben ihr Tiefe und Ausdrucksstärke und liefern zahlreiche zusätzliche Informationen.
Zum Schmunzeln auch die erste Seite.
Schlägt man das Buch auf wird man von einem Bild empfangen, dass nicht viel mit der Geschichte zu tun hat aber Lust macht das Buch zu entdecken.
Es ist wohl die Abstellkammer denn neben Besen und Mopp hängen dort Kittel und Bürsten und mittendrinn viele kleine Mäuschen, die sich dort vergnügen.

Die Geschichte zeigt, dass man gemeinsam stark ist auch wenn jeder für sich nicht mehr alles kann und das trifft nicht nur für das Alter zu .
Sehr einfühlsam und originell wird hier für das Thema Alter und Pflege sensibilisiert.

Wir haben das Buch schon eine Weile. Es wird von den Kindern gern zur Hand genommen. Sie erkennen die Situation und die Bedürfnisse sehr schnell und identifizieren sich schnell mit der Situation. Ein Junge sagte einmal:
" Ich bin auch lieber mit meinen Freunden zusammen als mit Leuten die ich nicht mag. In den Ferien haben wir eine Hütte gebaut und da auch geschlafen. Da waren wir alle Chef."
Ich denke genau das ist es, dass es den Kindern leicht macht sich in die Thematik einzufinden. Sie sehen nicht das Alter sondern die Gemeinschaft von Freunden, die für einander da sind.