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Was Besonderes - zweisprachiges Bilderbuch- Gefühle

Bildquelle: Edition Bi:libri
Was Besonderes
Eine Geschichte von  Lena Hesse
24 Seiten
1. Aufl. 2013
in 7 Sprachen erhältlich
+ CD
Edition Bi:libri
15,99€


"Was Besonderes" ist die Geschichte der Schildkröte Martha und der Fliege Paul.
Paul ist klein, kann fliegen und überhaupt ist es etwas ganz Besonderes, meint er. Er kann Dinge, die Martha nicht kann. Immer wenn ihm etwas einfällt was er gut kann, dann fragt er Martha ob sie das auch kann. Martha weiß es nicht und probiert es aus. Das geht selbstverständlich schief bestärkt aber genau deshalb Paul in seiner Annahme etwas ganz Besonders zu sein.
"Was kannst du denn Besonders?" möchte er von Matha wissen, doch Martha weiß darauf keine Antwort. Auch Paul fällt keine ein. Traurig verabschiedet Marth sich und zieht sich in ihr Haus zurück. Paul möchte auch nach Hause gehen. Doch da bemerkt er, dass er gar kein Zuhause hat. Kleinlaut klingelt er bei Martha.
Ob sie ihn wohl zu sich nimmt?
Martha lässt ihn tatsächlich herein und als sie so zusammen da sitzen, da fällt Paul ein was Martha Besonders hat.
"Ein Zuhause ist wirklich etwas  ganz Besonders."

Hochmut kommt vor dem Fall könnte man als Erwachsener zu dieser Geschichte kommentieren, aber es ist doch noch soviel mehr.
Sie bietet zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten. Das entdeckten wir mit unseren Lesekindern.
Die einen empfanden Paul als Angeber, die anderen meinten er würde sich einfach darüber freuen soviel zu können. Er sei stolz auf sich.
Die Kinder die meinten er sei ein Angeber führten weiter aus, dass Paul alles daran setzte Martha klein zu machen um herauszustellen wie toll er ist. Die die meinten Paul hätte keine böse Absichten erklärten er wolle einfach wissen was Martha denn kann. Vielleicht um mehr über Martha zu erfahren oder mit ihr gemeinsam herauszufinden was sie gut kann, damit Martha eben nicht traurig ist.
Ich denke, die meisten Erwachsenen verfolgen die Angeber Theorie jedoch zeigen die Gespräche mit den Kindern, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen hierzu gibt.
Lassen wir es dahin gestellt.
Die Autorin hat es geschafft eine Geschichte zu schreiben, die sich an der Alltags- und Gefühlwelt der Kinder orientiert, sie zum Nachdenken und Reflektieren animiert. So setzt sich unbewusst jeder auch mit sich selbst und seinem Verhalten auseinander.
Die Kinder konnten die Gefühle, die Martha durchlebt, diese Hoffnung, das Ausprobieren, die Niederlagen und Traurigkeit deutlich nachempfinden und nehmen so die Geschichte mit Sicherheit ein Stück weit in ihren Alltag mit. Eigentlich eine Situation, die immer wieder bei spielenden Kindern zu beobachten ist.

Wunderschön die Illustrationen. Liebevoll im Detail, ausdrucksstark in ihrer Wirkung auch in Bezug auf die Gefühle. Die Bilder nehmen einen mit, gehen zu Herzen, amüsieren, sind witzig und originell.
Die unendliche Traurigkeit von Paul ( auf Seite 19), als er bemerkt, dass er kein Zuhause hat, sein zaghaftes Klingeln ( Seite 21) und Marthas große gütigen, freundlichen Augen ( Seite 22) all das und noch viel, viel mehr entdeckt man in den Zeichnungen.

Diese Geschichte gibt es in 7 Sprachen sowie einer vollständig deutschen Ausgabe

ISBN 978-3-19-879595-8 (Deutsch-Englisch)
     ISBN 978-3-19-889595-5 (Deutsch-Französisch)
   ISBN 978-3-19-899595-2 (Deutsch-Griechisch)
   ISBN 978-3-19-909595-8 (Deutsch-Italienisch)
ISBN 978-3-19-919595-5 (Deutsch-Russisch)
ISBN 978-3-19-929595-2 (Deutsch-Spanisch)
ISBN 978-3-19-939595-9 (Deutsch-Türkisch)