Unsere Lieblingsbücher

Leyo! Mein großer Märchenschatz

Bildquelle: Pressedownload Carlsen Verlag

LeYo! Mein großer Märchenschatz
 von Ingmar Wendland und Nina Dulleck
16. Seiten
Carlsen Verlag, Hamburg
ISBN:   978-3-551-22181-0
19,99€

Märchen sind bei Kindern immer beliebt. Hier haben wir ein Märchenbuch, dass zusätzlich sehr lebendig werden kann. Dank der zusätzlichen Möglichkeit der LeYo! App. 
Folgende Märchen sind zu finden:
Rotkäppchen
Rapunzel
Schneewittchen
Das tapfere Schneiderlein
Rumpelstilzchen
Aschenputtel
Die Bremer Stadtmusikanten
Hänsel und Gretel

Nina Dulleck, hat diesem großformatigem Bilderbuch das Leben in Form von wunderschönen, unglaublich detailreichen Bildern eingehaucht. Es gibt soviel zu entdecken, dass der Text schon zweitrangig wird und die Kinder sich auch schon ohne die Geschichte zurecht finden.
Jedes Märchen wird auf einer Doppelseite dargestellt. der Text fügt sich im unteren Bereich der Illustrationen in das Bild ein. Mal sind die Bilder quer mal über eine Doppelseite hochkannt zu betrachten. Auch hier steht der Text immer unterhalb.
Rotkäppchen:
eine Doppelseite im Querformat. Mittig ein großes Bild - eiförmig-. Es wirkt ein wenig wie ein Guckloch oder Spiegel, in dem wir den bösen Wolf im Bett der Großmutter liegen sehen. Rotkäppchen steht verwundert vor dem Bett. Am Rand dieses Ausschnitts sehen wir kleine Häschen, die in das Bild hineinsehen. Diese Darstellungsform lässt den Betrachter den Eindruck bekommen man gucke selber durch dieses Bild.
Drum herum finden wir in szenischer Abfolge die einzelnen Stationen des Märchens.
Alles sieht aus wie ein großes Bild.
Links oben beginnt unser Märchen. Wir sehen die Mutter die Rotkäppchen einen Korb übergibt mit mahnendem Zeigefinger. Rotkäppchen läuft strahlend und beschwingt Richtung Wald. Dort begegnet sie dem Wolf, dem sie fröhlich entgegenblickt und in Richtung der Großmutter zeigt.
Aber bevor Rotkäppchen zur Großmutter weiter geht pflückt sie noch ein paar Blumen.
Weiter geht es rechts oben.
Nachdem Rotkäppchen  verwundert vor dem Bett der Großmutter stand ( großes Bild mittig der Seiten) sehen wir
Links oben den Wolf im Bett der Großmutter. Der Kopf der Großmutter guckt aus dem Bauch des Wolfes  Rotkäppchen und der Jäger stehen glücklich dabei.
Dann holt Rotkäppchen große Steine aus dem Wald.
Zum guten Schluss sehen wir wie der Wolf in den Brunnen fällt und alle fröhlich tanzen.

Rapunzel
dieses Mal muss man das Buch hochkannt halten. Wieder ist der zentrale Punkt des Märchens mittig angeordnet. In diesem Fall der große Turm auf dem Rapunzel gefangen gehalten wird. Wieder beginnt die Abfolge der Bilder links oben, zieht sich nach unten durch und fährt rechts oben weiter. Zum Schluss sehen wir Rapunzel und ihren Prinz arm in Arm vor dem Turm knien.  Die einzelnen Szenen sind dieses Mal überwiegend ( aber nicht ausschließlich) in Bilderrahmen festgehalten. Da man die ganze Geschichte im Überblick hat wird einem grade beim Schlussbild deutlich was für einen langen Weg die beiden hinter sich haben. Zum Ende verfällt man automatisch in einen Rückblick.
Die Illustrationen wie immer detailreich und sehr originell. Der Turm als übergroßer Fliegenpilz aus dem Turmaufgang schaut z.B. ein Wildschwein heraus.

Schneewittchen
Auch hier wieder ein Querformat  ähnlich im Aufbau der Rotkäppchen Seite. Ein großer runder Rahmen in dem Schneewittchen im Bett liegt umringt von den staunenden Zwergen, bildet den zentralen Punkt um den sich szenisch die gesamte Handlung verteilt. Wieder beginnend oben links bis zum zentralen  Rahmenbild und weitergeführt dieses Mal neben dem Bild rechts dann nach oben gehend rechts. Alle wichtigen Stellen des Märchens sind hier vertreten und ermöglichen so den Zugang auch ohne die Geschichte. 
So sehen wir die erste Spiegelszene gefolgt von dem Befehl der Königin an den Jäger und  der Begegnung des Jägers mit Schneewittchen die im weiteren Verlauf der Geschichte / Darstellung allein in den Wald läuft.
Dann finden die Zwerge sie. Direkt im Anschluss sehen wir die Stiefmutter als Bauersfrau verkleidet Schneewittchen einen Apfel überreichen. Es folgen die Bilder Schneewittchen im Sarg, davor der Prinz und Schneewittchen wie sie aus dem Sarg klettert.

Das tapfere Schneiderlein
im Hochkanntformat
Dieses Mal wird, in der Illustration,  nicht mit Rahmen gearbeitet. Der zentrale Punkt aber auch hier klar und deutlich auszumachen. zwei sich streitende übermächtig große Riesen vor einem Baum auf dem das tapfere Schneiderlein sitzt.
Wieder beginnt die Geschichte links oben wo das Schneiderlein auf seinem Tisch sitzt und näht. die Darstellungen ziehen sich dann direkt nach rechts von rechts wieder nach links immer im Wechsel. Die Geschichte endet rechts unten wo wir den Schneider mit der Königstochter und ihrem Vater erkennen.

Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen im Querformat dieses Mal ganz ohne einen markanten Szenenauschnitt. Alles spielt im Wald selbst die Szenen beim Spinnen oder mit dem Stubenwagen in dem das Baby liegt. Es mag etwas ungewöhnlich sein verwirrt jedoch -erstaunlicher Weise- nicht. Der erste Teil der Geschichte ist vor die Illustrationen gesetzt. Der zweite Teil zum Ende der Darstellungen. So wird das eigentliche Szenario im Bild in kleinster Weise unterbrochen oder gestört.

Aschenputtel
Im Hochkanntformat , hier wird wieder mit der Optik des Mittelpunkts gearbeitet. Das Schloss mit vielen Fenstern und Türen . Die einzelnen Szenen verteilen darin und.

Die Bremer Stadtmusikanten
Querformat. Dieses Mal gibt es eine optische Dreiteilung des Bildes. Der obere Streifen zeigt die ersten Szenen der Geschichte. Sie spielen draußen am Tag. Der darunter liegende Streifen folgt mit weiteren Stationen der Reise. Dieses Mal mit rotem Himmel der für die Dämmerung steht. Der breiteste Streifen ist der untere der in noch etwas dunklerem Rotbraun gehalten ist. Es ist Nacht. die Sterne funkeln und die vier Bremer Stadtmusiikanten stehen mitten im Wald vor dem Räuberhaus aus dem drei völlig verängstigte Räuber das Weite suchen. Der Text der Geschichte befindet sich auf der Rechten Seite am rechten Rand als großes Textfeld.

Hänsel und Gretel
Dieses Märchen bildet den Abschluss des Buches wieder im Querformat. Der Text ist unten sowohl auf der rechten als auch linken Bildhälfte zu finden. Besonders schön hier die Darstellung des Hexenhauses in Form einer übergroßen Kaffee- oder Teekanne mit Bügelgriff der nach oben ragt und der Hexe als Wäscheleine dient. Dieses Teekannen-Hexenhaus ist über und über mit Zuckerguss und Leckereien verziert. Die Bildabfolge beginnt links unten  wo der Vater mit seiner Frau und den Kindern vor dem Wald steht. Ein Schild führt sie in den Hexenwald. Das Geschehen zieht sich nach Rechts und von rechts im Bogen zurück dieses Mal zum linken oberen Rand wo der Vater überglücklich seine zwei Kinder begrüßt.
Das sieht im ersten Augenblick etwas ungewohnt aus man erkennt aber recht schnell den Ablauf vor allem dann, wenn man die Geschichte kennt.
Für Kinder die diese zum ersten Mal sich allein anschauen könnte es etwas verwirrend sein bzw. es könnte sein, dass sie die Geschichte nur über die Bilder falsch interpretieren. Alles in allem aber eine wirklich schöne Darstellung des Märchens besonders mit dem Augenmerk auf erwähnte Teekanne (Hexenhaus)
Nina Dulleck hat es geschafft dieses Buch so zu illustrieren, das man das Gefühl hat selbst in dieses Märchen einzutauschen. Für viele Erwachsenen mag dies er Illustrationsstil skurril wirken, vielleicht auch kitschig oder der Tradition des Märchens zu modern.
Nein!!!
Diese Illustrationen sind märchenhaft genau wie die Geschichte selbst und grade Kinder lieben diese Art. Es erinnert ein wenig an den russischen Illustrationsstil oder auch im Tschechischen finden wir diese Anlehnung.
Für mich persönlich war die Art und Weise ein Märchen in einem Bild darzustellen neu. Zumindest im Bilderbuch.
Noch nie zuvor habe ich eine gelungenere Umsetzungsform für die Zielgruppe 2-8 Jahren in den Händen gehalten.
Ein großer Dank an Nina Dulleck!!




Mit LeYo! App wird das Märchen lebendig.
Auch die Geschichte wird erzählt ( hörbar gemacht) -nur bitte nicht wundern, es ist nicht der Text der im Buch abgedruckt ist.
Darüber hinaus gibt es viel zu entdecken und zu hören.
Unsere Testkinder hatten unglaublich viel Spaß an dieser märchenhaften Zusatzfunktion.